Tagblatt der Stadt Zürich, 13. Februar 2019
Kolumne von Samuel Balsiger, SVP-Gemeinderat
Das kurze Video beginnt zu laufen. Das Gesicht des gefilmten Mannes liegt teilweise im Schatten. Sein Unterkörper ist durch den schwarzen Pullover und die schwache Ausleuchtung nicht erkennbar. Die Kamera ist nahe an seinem Gesicht, sie schwenkt zwischendurch über seine Augen. Der Mann hat seinen Mund geschlossen. Dennoch ist seine Stimme aus dem Off zu hören. Er sagt: «Ich bin gebürtiger Türke und stehe zu meinen Wurzeln. Meine Liebe und mein Respekt gehören meiner starken Frau und meinen zwei Kindern. In der Schweiz habe ich meine Heimat gefunden.» Dann öffnet er seinen Mund und spricht direkt in die Kamera: «Und wenn ich eingebürgert bin, wähle ich SVP, weil sie für unsere Freiheit und Demokratie kämpft.»
Dieses und weitere Videos sind auf der Homepage Falschgedacht.ch zu sehen. Darin sprechen sich Secondos, Powerfrauen und andere moderne Menschen für die SVP aus. SVP-Wähler müssen doch Ewiggestrige oder Spiessbürger sein, denken wohl einige. Falsch gedacht! Das Video des türkischen Mannes, der hier in der Schweiz seine Heimat gefunden hat, bewegt mich besonders. Sein Beispiel, das für viele andere assimilierte Menschen steht, ist für mich aus folgendem Grund so wertvoll: Es spielt keine Rolle, woher jemand kommt. Das Einzige, was zählt, sind die vertretenen Werte und das gesellschaftliche Verhalten. In der Stadt Zürich läuft bezüglich Ausländer, Secondos und Eingebürgerte nicht alles rund. Manche finden diese Menschen grundsätzlich gut, egal, welche Werte diese teilen. Andere stehen diesen Menschen grundsätzlich ablehnend gegenüber. Beides führt zu nichts. Wir müssen unsere Beurteilung an Inhalte knüpfen. Wer legal hier lebt und unsere Werte teilt, ist willkommen!